Dienstag, 21. Juni 2011

Starke und glaubwürdige (Führungs-) Kommunikation

Eine starke und glaubwürdige (Führungs-) Kommunikation hängt von ganz unterschiedlichen Faktoren ab. Erst mal ist es wichtig, dass wir hinter dem stehen, was wir sagen. Hier ist der Bezug zu den persönlichen und beruflichen Zielen wieder ganz entscheidend. Aber wussten Sie schon, dass das, was wir sagen, nur zu 7% den Eindruck bestimmt, den wir beim Zuhörer hinterlassen? Die restlichen 93% sahnen ganz andere Faktoren ab: Ausdruck, Stimme, Tonfall, Kleidung und v.a. unsere Körpersprache. Und die harmoniert mit dem gesprochenen Wort dann maximal, wenn wir aus vollster Überzeugung sprechen. Oder könnten Sie der PR-Manager eines Fußballvereins sein, von dem Sie nie einen Fanschal tragen würden? Man würde Ihnen vermutlich nicht nur an der Nasenspitze ansehen, dass sie nicht hinter Ihrer Arbeit stünden.

 Es schadet aber nie, die eigene Gestik und Haltung bei wichtigen Reden zu überprüfen und ggf. zu optimieren – da könnte sogar Uli Hoeneß noch was lernen!


8 Hebel der Veränderung:
Hebel 2 "Starke und glaubwürdige
Führungskommunikation"

Wie wirke ich?
Wichtig ist, dass man sich als Redner wohl in seiner Haut fühlt und nicht in eine künstliche Soll-Haltung verfällt. Deswegen kann es nützlich sein, sich bei einem Testlauf vor einer Rede Feedback zur Gesamt-Ausstrahlung zu holen:
  • Was kommt beim Zuhörer an Kernaussagen an – wie wird das durch die Körpersprache verstärkt? 
  • Wie ruhig oder unruhig wirke ich als Redner – wobei verrät mich da mein Körper? 
  • An welchen Stellen wirke ich unsicher – und woran macht das der Zuhörer fest?

Donnerstag, 9. Juni 2011

So viele „Freunde“ und doch allein – Warum Netzwerken nicht alles ist


„Ich hab über 500 Freunde bei Facebook und mehr als 400 Kontakte bei XING!“ Dieses und ähnliche Zitate machen heutzutage immer häufiger die Runde. Durch neue Informations- und Kommunikationstechnologien, schnelleres Internet und Smartphones wird die Welt von Monat zu Monat vernetzter. Sie wird langsam aber sicher zum altbekannten Marktplatz.

Fast jeder, zumindest aus der jüngeren Generation, sammelt täglich neue Kontakte, verknüpft sich und spinnt so sein Netzwerk weiter und weiter. Dies kann sowohl im privaten (Facebook), als auch im beruflichen (XING) Umfeld beobachtet werden. Ständig und stetig wird nach neuen get2gethers, meets and greets und Ähnlichem gesucht, sowie veranstaltet. Doch wie nützlich ist es, sich ein derart großes Netzwerk aufzubauen?

Zu den Vorteilen gehört sicherlich das gute alte Vitamin B: Je mehr Kontakte und Bekannte, desto wahrscheinlicher ist es, für eine beliebige Problemstellung (bspw. Unterstützung für ein Projekt) oder auch andere Bedürfnisse die passende Person zu kennen bzw. zu finden. Des Weiteren gelangt man durch ein größeres Netzwerk schneller an Informationen, um sein Ziel erfolgreich zu erreichen.

Die Hauptproblematik besteht in der Tatsache, dass es vielen Menschen zunehmend schwerer fällt, Kontakte nicht zu knüpfen, sondern über einen längeren Zeitraum zu intensivieren. Im Privatbereich spricht man in diesem Zusammenhang von Freundschaft! Im beruflichen Kontext zumindest mal von „Arbeitskollegen“, mit denen man, auch nach dem Arbeitstag, ganz gerne mal ein Glas Wein trinkt oder ins Kino geht.
Schon Darwin erkannte in seiner Evolutionstheorie, dass der Mensch ein Gesellschaftswesen ist: Um überleben zu können, schlossen sich die Menschen bereits früh zu einer Art Arbeitsgemeinschaft zusammen, in der viele verschiedene Tätigkeiten ausgeübt wurden, um so für alle einen Nutzen und auch das Überleben sicherzustellen. Jeder Mensch braucht Freunde und seinen Platz in der Gemeinschaft. Hieraus schöpfen wir Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein, aber auch Kraft und Energie für schwere Zeiten.
Schwere Zeiten sind oftmals Zeiten, in denen sich etwas verändert. Die Umwelt, die Anforderungen oder auch die Beziehungen verändern sich und der Mensch steht vor einer Vielzahl von Unsicherheiten, die er nicht selten als Bedrohung wahrnimmt.
Wird nun in einem Unternehmen etwas verändert, wie beispielsweise der Tätigkeitsbereich eines Mitarbeiters, muss dieser sich anpassen. Es steht vor einer großen Herausforderung und sucht Rat und Kraft bei seinen Kollegen und Freunden. Er benötigt Ressourcen, um die bevorstehende Unsicherheit zu bewältigen. Aber was tun, wenn man zwar 500 Freunde bei Facebook hat, aber letztlich doch nicht weiß, an wen man sich wenden soll?

Die Konsequenz daraus ist die, dass es auch weiterhin, neben allen Smartphones und virtuellen Teams, immer wichtig bleiben wird, gute und intensive Beziehungen im beruflichen als auch im privaten Umfeld aufzubauen. Es gilt, dafür zu sorgen, dass sich der Mensch als soziales Wesen, soweit man eben Einfluss nehmen kann, wohl und akzeptiert fühlt. Das Management hat dafür Sorge zu tragen, dass jeder Mitarbeiter seinen Platz in der Unternehmensgesellschaft findet. So kann er auch in Zeiten schwerer Veränderungen auf ausreichend Ressourcen zurückgreifen und den Herausforderungen mit viel Kraft entgegen treten.

Mein persönliches Fazit aus der zunehmenden Vernetzung besteht darin, dass es definitiv von Vorteil sein kann, viele Menschen zu kennen und online mit ihnen befreundet zu sein. Doch um sich langfristig wohl zu fühlen und der steigenden Komplexität entgegentreten zu können, benötigt man gute Arbeitsbeziehungen und vor allem wahre Freunde.

Pirmin Spiegelhalder