Freitag, 23. September 2011

Werden Sie zum Chamäleon!

„Es sind nicht die Stärksten, die überleben, auch nicht die Intelligentesten, sondern diejenigen, die sich am schnellsten an einen Wandel anpassen können!“ (Charles Darwin)
Ausprobieren, Anpassung und stetiges Lernen von den Flexibelsten sind die Erfolgsfaktoren der Evolution. Persönliche Entwicklung ist nur mit Anpassung von Wissen und inneren Denkstrukturen und -prozessen möglich. Auch Krisen und Problemsituationen können nur mit einer persönlichen Anpassung an die neuen, bedrohlichen Umweltgegebenheiten gemeistert werden: Neues Wissen oder eine andere Sichtweise sind vonnöten. Doch viele von uns reagieren in Angstsituationen mit Aggression oder Passivität. Kein Wunder, wo es sich doch um ein uraltes genetisch-gespeichertes Programm handelt: Kampf, Flucht oder Tot-Stellen.
Der größte Feind einer konstruktiven Anpassung an eine schwierige Situation ist der Glaube, unsere Wahrnehmung sei die einzig wahre Wirklichkeit. Wie kann es denn sonst sein, dass zwei Menschen dieselbe Situation unterschiedlich wahrnehmen, unterschiedlich einschätzen und unterschiedlich darauf reagieren?

Neue Perspektiven einnehmen – durch „Reframing“
Die Kunst liegt darin, die objektiven Gegebenheiten als solche zu akzeptieren, auch wenn sie an sich negativ sind und dennoch, oder genau deswegen eine positive Haltung dazu einzunehmen.
Denn nur Sie und Ihre Interpretation der Situation bestimmen in welchem Licht Sie die Situation sehen bzw. in welchem „Rahmen“ (engl.: frame). Die Situation an sich bleibt also objektiv gesehen immer gleich – unabhängig vom Rahmen, der sie umgibt. Aber ob der Rahmen hell oder dunkel, grau oder bunt ist, hängt von Ihrer subjektiven Stimmung, Ihren Gefühlen, Ihrer Werthaltung und früheren Erfahrung mit ähnlichen Situationen ab. Die Farbe des Rahmens ist also beeinflussbar! Durch Übung und bewusstes Wechseln der Rahmen können Sie Distanz zum Ereignis schaffen und neue Perspektiven einnehmen. Zudem ist ein positiver Rahmen für den Ausgang der Problemsituation förderlich – ganz im Sinne der selbsterfüllenden Prophezeiung.

Probieren Sie es aus!
Springen Sie bewusst zwischen verschiedenen Rahmen, …
…wenn Sie das nächste Mal im Stau stehen!
…wenn ein Kollege im Meeting Sie mürrisch anschaut!
…wenn Ihr Chef einen Rücksprachetermin ohne Begründung absagt!
Welche anderen Interpretationen der Situation sind theoretisch noch denkbar?


Freitag, 16. September 2011

Richtiges Scheitern

Donald Duck macht es uns vor: Man muss nur einmal öfter aufstehen als hinfallen – dann geht das Leben weiter, dann kann man auch über Umwege sein Ziel erreichen.
Doch wir leben (leider) nicht in Entenhausen. „Scheitern ist in unserer Erfolgsgesellschaft zwar schon lange kein Tabuthema mehr“, so Stefan Zahlmann von der Universität Wien, „doch es herrscht nach wie vor der Mythos vor, Erfolg zu haben sei der Normalzustand.“ Doch aus jedem Scheitern können Lehren gezogen werden, die eine Niederlage zu einer Erfahrung werden lassen. Diesen (Lern)Prozess muss der Gescheiterte aber erst mal in Eigenregie anstoßen, gerade in einer Gesellschaft, die Misserfolg nicht automatisch und sofort verzeiht.

So kommt dem Einzelnen eine besondere Verantwortung zu, die da wäre, richtig zu scheitern:
1.Das Scheitern einkalkulieren
Erfolg und Scheitern sind miteinander verbunden, untrennbar. Wer Erfolg will, muss auch mit einem Scheitern rechnen. Doch wer gescheitert ist, trägt in sich auch den Keim für einen möglichen Erfolg.
2.Niederlagen akzeptieren
Das Schwierigste bei diesem Schritt ist, das ursprüngliche Ziel loszulassen. Gerade dann, wenn wir schon viel Zeit, Geld und Energie investiert haben. Dann ist diese Einsicht
oft schmerzhaft – doch unumgänglich, wollen wir nicht den Schrecken ohne Ende, sondern das Ende mit Schrecken.
3.Die Sache im Fokus sehen
Nicht sich selbst als Person im Fokus sehen. Nehmen wir unser Scheitern zu persönlich, fühlen wir uns als Versager auf der ganzen Linie und vertrauen nicht mehr in unsere Fähigkeiten. Trotzdem müssen wir lernen, mit uns selbst versöhnlich zu sein und uns das Scheitern zu verzeihen.
4.Über Lernerkenntnisse reflektieren
Ein Rückblick bleibt dann schmerzhaft, wenn aus dem Scheitern keine Erkenntnisse gezogen werden. Was ist schief gelaufen – und warum? Diese Selbstreflexion mag anstrengend sein, sie ist aber der eigentliche Lohn, den wir aus unserer Arbeit erhalten. Scheitern muss als Herausforderung angenommen werden, die Lernchancen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bietet.
5.Weiter gehen
Die Suche nach alternativen Lösungswegen, nach einem Plan B, schließt die Phase des Scheiterns endgültig ab. Wir haben ein neues Ziel, das uns Energie und Kraft gibt. Obwohl wir wissen, dass wir auch jetzt nicht vor einem Misserfolg gefeit sind.

Aber Donald hat das in den vergangenen 75 Jahren auch nicht gestört!