Dienstag, 22. November 2011

Was Lebenskünstler und Limonade verbindet

Sie durchleben große Krisen und gehen gestärkt daraus hervor. Sie fallen und stehen wieder auf; stecken Schicksalsschläge scheinbar einfach weg und sprudeln nach einer Niederlage nur so vor neuen Ideen.
Wenn das Leben diesen Menschen Zitronen bescherte, haben sie daraus Limonade gemacht!
Sieht man sich in seinem näheren Umfeld um, findet man mindestens eine solche Person, die gewaltig einstecken musste. Dann aber gleich dem Phoenix aus der Asche im neuen Glanz erstrahlte.
Natürlich besteht die Welt nicht nur aus solchen Lebenskünstlern, sondern auch aus all jenen, die ihren Lebensmut leicht verlieren und sich oder andere allzu schnell aufgeben.
Weshalb es solche Unterschiede im Umgang mit Problemsituationen gibt und über welche besonderen Strategien und Ressourcen die „Stehaufmännchen“ verfügen - damit beschäftigt sich schon seit den 50er Jahren die Resilienzforschung.
Unter Resilienz versteht man eben diese psychische Widerstandskraft, die Menschen stark macht, sie befähigt einen Ausweg aus der unerträglichen Situation zu finden und sich nach Niederlagen wieder aufzurichten.
"Es gibt kaum hoffnungslose Situationen, solange man sie nicht als solche akzeptiert" (Willy Brandt)
Leider können nur die Wenigsten von sich behaupten in jeder Lebenslage ein Lebenskünstler und Optimist zu sein. Für sie gibt es aber eine gute Nachricht: Resilienz ist erlernbar!
Eine ausgeprägte Fähigkeit zur Stress- und Krisenbewältigung basiert vor allem auf sieben Säulen oder Kernkompetenzen (Quelle: Rampe):
1.     Optimismus trotz Krise!
Vertrauen in sich selbst und das eigene Potenzial hilft die Schwierigkeiten zu überwinden.
2.     Akzeptanz erreichen!
Die Situation so hinnehmen, wie sie ist, gleichzeitig nach vorne sehen und an das „danach“ denken.
3.     Lösungsorientierung ist notwendig, um sich den Weg aus dem Problem zu bahnen.
Dabei unbedingt darauf achten, dass aus der Herausforderung keine Überforderung wird.
4.     Die Opferrolle verlassen! Selbstwirksamkeit, d.h. das Gefühl etwas verändern zu können und für das eigene Leben selbst verantwortlich zu sein macht es leichter, neue unbekannte Pfade einzuschlagen und auch mal Risiken einzugehen.
5.     Verantwortung übernehmen statt Sündenböcke suchen.
6.     Netzwerkorientierung im Sinne von Unterstützung annehmen zu können und sich auch mal auf Andere zu verlassen.
7.     Zukunftsplanung ist wichtig!
Man sollte sich jedoch realistische Ziele stecken und falls nötig umdenken.
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Montag, 17. Oktober 2011

Knapp daneben ist auch gewonnen

Warum ist das so? „Das Gehirn reagiert auf einen Beinahetreffer so, als hätte es einen Gewinn erlebt, obwohl das Resultat rein technisch ein Verlust ist“, so Luke Clark von der University of Cambridge.  Und genau diese Reaktion ist der Beginn der Spielsucht, denn bei jedem Treffer brennt das Gehirn ein beglückendes neuronales Feuerwerk ab: Dabei werden im Gehirn Areale aktiviert, die im Zusammenhang mit unerwarteten Geldgewinnen gesehen werden: Die Insula als Teil der Großhirnrinde sowie das ventrale Striatum, das zum Großhirn gehört. Erstere trägt zum Suchtverhalten bei, Letzteres ist Teil des Belohnungssystems, verantwortlich für das Erleben von Glück.

Bildquelle: Wikipedia

Das Glück herausfordern: Kontrollillusion
Doch die Aktivierung dieses Belohnungssystems geschieht nur dann, wenn wir als Spieler selbst das vermeintliche „Glücksknöpfchen“ drücken und die Walzen damit
anhalten. Übernimmt das jemand anderes für uns, lässt das unsere Neuronen ziemlich kalt. Das Gefühl, ein komplett dem Zufall überlassenes Spiel beeinflussen zu können, ist weit verbreitet. Würfeln Sie nicht auch etwas fester, wenn Sie sich höhere Zahlen wünschen? Leider kann unser Gehirn nicht immer rational Glückspiele von Geduldspielen unterscheiden, bei denen „Beinahetreffer“ ein Zeichen sind, dass man den Dreh langsam raus hat – und bei denen es Sinn macht, weiter „am Ball“ zu bleiben.
Die Forscher aus Cambridge sind sich jedenfalls einig: Die Kombination aus Kontrollillusion und häufigen „Beinahetreffern“ steigert das Suchtpotenzial von Spielern erheblich. Und trotzdem: In Deutschland ist es keinem Hersteller von Automaten verboten, statt einer simplen Niete überdurchschnittlich oft Beinahetreffer anzuzeigen.

Freitag, 23. September 2011

Werden Sie zum Chamäleon!

„Es sind nicht die Stärksten, die überleben, auch nicht die Intelligentesten, sondern diejenigen, die sich am schnellsten an einen Wandel anpassen können!“ (Charles Darwin)
Ausprobieren, Anpassung und stetiges Lernen von den Flexibelsten sind die Erfolgsfaktoren der Evolution. Persönliche Entwicklung ist nur mit Anpassung von Wissen und inneren Denkstrukturen und -prozessen möglich. Auch Krisen und Problemsituationen können nur mit einer persönlichen Anpassung an die neuen, bedrohlichen Umweltgegebenheiten gemeistert werden: Neues Wissen oder eine andere Sichtweise sind vonnöten. Doch viele von uns reagieren in Angstsituationen mit Aggression oder Passivität. Kein Wunder, wo es sich doch um ein uraltes genetisch-gespeichertes Programm handelt: Kampf, Flucht oder Tot-Stellen.
Der größte Feind einer konstruktiven Anpassung an eine schwierige Situation ist der Glaube, unsere Wahrnehmung sei die einzig wahre Wirklichkeit. Wie kann es denn sonst sein, dass zwei Menschen dieselbe Situation unterschiedlich wahrnehmen, unterschiedlich einschätzen und unterschiedlich darauf reagieren?

Neue Perspektiven einnehmen – durch „Reframing“
Die Kunst liegt darin, die objektiven Gegebenheiten als solche zu akzeptieren, auch wenn sie an sich negativ sind und dennoch, oder genau deswegen eine positive Haltung dazu einzunehmen.
Denn nur Sie und Ihre Interpretation der Situation bestimmen in welchem Licht Sie die Situation sehen bzw. in welchem „Rahmen“ (engl.: frame). Die Situation an sich bleibt also objektiv gesehen immer gleich – unabhängig vom Rahmen, der sie umgibt. Aber ob der Rahmen hell oder dunkel, grau oder bunt ist, hängt von Ihrer subjektiven Stimmung, Ihren Gefühlen, Ihrer Werthaltung und früheren Erfahrung mit ähnlichen Situationen ab. Die Farbe des Rahmens ist also beeinflussbar! Durch Übung und bewusstes Wechseln der Rahmen können Sie Distanz zum Ereignis schaffen und neue Perspektiven einnehmen. Zudem ist ein positiver Rahmen für den Ausgang der Problemsituation förderlich – ganz im Sinne der selbsterfüllenden Prophezeiung.

Probieren Sie es aus!
Springen Sie bewusst zwischen verschiedenen Rahmen, …
…wenn Sie das nächste Mal im Stau stehen!
…wenn ein Kollege im Meeting Sie mürrisch anschaut!
…wenn Ihr Chef einen Rücksprachetermin ohne Begründung absagt!
Welche anderen Interpretationen der Situation sind theoretisch noch denkbar?


Freitag, 16. September 2011

Richtiges Scheitern

Donald Duck macht es uns vor: Man muss nur einmal öfter aufstehen als hinfallen – dann geht das Leben weiter, dann kann man auch über Umwege sein Ziel erreichen.
Doch wir leben (leider) nicht in Entenhausen. „Scheitern ist in unserer Erfolgsgesellschaft zwar schon lange kein Tabuthema mehr“, so Stefan Zahlmann von der Universität Wien, „doch es herrscht nach wie vor der Mythos vor, Erfolg zu haben sei der Normalzustand.“ Doch aus jedem Scheitern können Lehren gezogen werden, die eine Niederlage zu einer Erfahrung werden lassen. Diesen (Lern)Prozess muss der Gescheiterte aber erst mal in Eigenregie anstoßen, gerade in einer Gesellschaft, die Misserfolg nicht automatisch und sofort verzeiht.

So kommt dem Einzelnen eine besondere Verantwortung zu, die da wäre, richtig zu scheitern:
1.Das Scheitern einkalkulieren
Erfolg und Scheitern sind miteinander verbunden, untrennbar. Wer Erfolg will, muss auch mit einem Scheitern rechnen. Doch wer gescheitert ist, trägt in sich auch den Keim für einen möglichen Erfolg.
2.Niederlagen akzeptieren
Das Schwierigste bei diesem Schritt ist, das ursprüngliche Ziel loszulassen. Gerade dann, wenn wir schon viel Zeit, Geld und Energie investiert haben. Dann ist diese Einsicht
oft schmerzhaft – doch unumgänglich, wollen wir nicht den Schrecken ohne Ende, sondern das Ende mit Schrecken.
3.Die Sache im Fokus sehen
Nicht sich selbst als Person im Fokus sehen. Nehmen wir unser Scheitern zu persönlich, fühlen wir uns als Versager auf der ganzen Linie und vertrauen nicht mehr in unsere Fähigkeiten. Trotzdem müssen wir lernen, mit uns selbst versöhnlich zu sein und uns das Scheitern zu verzeihen.
4.Über Lernerkenntnisse reflektieren
Ein Rückblick bleibt dann schmerzhaft, wenn aus dem Scheitern keine Erkenntnisse gezogen werden. Was ist schief gelaufen – und warum? Diese Selbstreflexion mag anstrengend sein, sie ist aber der eigentliche Lohn, den wir aus unserer Arbeit erhalten. Scheitern muss als Herausforderung angenommen werden, die Lernchancen und Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bietet.
5.Weiter gehen
Die Suche nach alternativen Lösungswegen, nach einem Plan B, schließt die Phase des Scheiterns endgültig ab. Wir haben ein neues Ziel, das uns Energie und Kraft gibt. Obwohl wir wissen, dass wir auch jetzt nicht vor einem Misserfolg gefeit sind.

Aber Donald hat das in den vergangenen 75 Jahren auch nicht gestört!

Montag, 29. August 2011

Wer war eigentlich "Mentor"?

Bildquelle:
Der griechischen Mythologie nach war Mentor ein enger Freund des Sagenhelden Odysseus und der Erzieher von dessen Sohn Telemach, dem er ein Leben lang als Ratgeber und Vertrauter zur Seite stand. Als Odysseus beschloss, an der Seite des griechischen Kriegsführers Agamemnon mit in den trojanischen Krieg zu ziehen, bat er Mentor, die Erziehung seines Sohnes zu übernehmen. Zu der Zeit war die Erziehung von Söhnen zu charaktervollen Kriegern Sache weiser Männer wie eben Mentor. Odysseus wählte ihn wegen seiner Kenntnisse, seiner Weisheit und seiner Erfahrung. Er war sich sicher, dass diese Eigenschaften einen günstigen Einfluss auf die Erziehung seines Sohnes haben würde.

 
Jeder von uns hat seine eigenen Mentoren, also sein eigenes Ressourcenorchester – Menschen, die mit ihren Ratschlägen und auf Grund ihrer Erfahrung den eigenen Entscheidungsfindungsprozess erheblich erleichtern. Ein kurzes Gespräch – persönlich oder am Telefon – kann schon eine große Unterstützung sein.
Wir müssen unsere Mentoren allerdings nicht immer persönlich um Rat fragen, um weiter zu kommen. Ein „innerer Dialog“ hat oft den gleichen Effekt.

 
Do it yourself – Die Mentorenrunde
  1. Denken Sie an ein Problem, das Sie schon länger beschäftigt und für das Sie nach einer Lösung suchen.
  2. Denken Sie nun an drei Personen, die Ihr Leben bisher positiv beeinflusst haben und denen Sie Ihr Problem anvertrauen würden.
  3. Stellen Sie sich nun einen Ort vor, an den Sie diese drei Personen gerne für Ihre persönliche „Sitzung“ einladen würden. Das kann ein Urlaubsort, Ihr Wohnzimmer oder der Bäcker um die Ecke sein.
  4. Stellen Sie sich vor, mit Ihren drei Mentoren genau an diesem Ort zu sein. Nun formulieren Sie Ihre Frage erneut – und „hören“ Sie zu, was jeder Ihrer Mentoren „antwortet“. Keine Sorge – Sie werden etwas „hören“. Probieren Sie es einfach aus.
  5. Wenn Sie genug „gehört“ haben, dann reflektieren Sie die Botschaften, die Sie erhalten haben: Was kam an? Wie wurde der Ratschlag „gesprochen“ – energisch, fürsorglich oder gar ermutigend? Gab es eine gemeinsame Botschaft aller Mentoren?
  6. Was werden Sie jetzt tun?
Sie können Ihre Mentorenrunde bei jeglichen Fragestellungen nutzen. Nehmen Sie sich dafür immer ein bisschen Zeit und Ruhe. Und haben Sie Geduld – ab und zu antworten die Mentoren auch mit Zeitverzögerung!

Mittwoch, 17. August 2011

Intuition - der 6. Sinn

Die Theorie des guten „Networkings“ besagt, dass wir uns die Leute in unser Netzwerk holen sollen, die wir gerne mögen – und die was „auf dem Kasten haben“, die also Fähigkeiten besitzen, mit denen wir selber etwas anfangen können.
Vielleicht ist es nicht immer einfach, diese Menschen zu finden. Aber wenn wir sie dann mal gefunden haben, merken wir sofort: Die Chemie stimmt, und automatisch suchen wir die Nähe zu diesen Personen.

Das Treffen zweier Persönlichkeiten ist wie der Kontakt zweier chemischer Substanzen: Wenn es eine Reaktion gibt, werden beide transformiert. (C. G. Jung)

Aber was passiert in und mit uns, wenn die Chemie stimmt und wir rein intuitiv Menschen mögen – und das gar nicht erklären können? Wenn wir im Kontakt mit einer Person ein gutes „Bauchgefühl“ haben, ist das erst mal das Ergebnis eines schnellen, aber sehr arbeitsintensiven Prozesses zur Informationsverarbeitung in unserem Gehirn. Denn wenn wir eine Person das erste Mal sehen, prasselt in nur wenigen Sekunden eine Vielzahl von Informationen auf uns ein: Neben dem Gesagten nehmen wir die Körpersprache (Körperbau, Bewegungsabläufe, Haltung, Gang, Gestik, Mimik), die Kleidung (Qualität, Stilrichtung, Passform, Farbe), die Sprache (Stimmlage, Klang, Lautstärke, Dialekt, Wortwahl) und den Geruch (Parfüm, Körpergeruch) wahr – allerdings zum größten Teil unbewusst. Denn etwa ab 40 Sinneseindrücken gleichzeitig schaltet sich unser Unterbewusstsein ein, da unsere bewusste Wahrnehmung sonst mit dieser Flut an Informationen überfordert wäre.
Im Unterbewusstsein sind durch Lernen und Erfahrung schon eine ganze Reihe an Eindrücken abgespeichert. Und je nachdem, wie diese abgespeicherten Informationen „besetzt“ sind (positiv oder negativ), entsteht bei einem Abgleich mit den neuen Wahrnehmungen ein gutes oder schlechtes Bauchgefühl. Neurowissenschaftler sprechen hier gerne vom 6. Sinn – und wir oft von der „inneren Stimme“.

Doch so verführerisch es sein mag, sich einfach nur auf die innere Stimme zu verlassen: Wir müssen uns stets bewusst sein, dass sie stark von unserer Erfahrung abhängig ist und kein Ersatz für rationales Denken darstellt. Und gerade bei der Entscheidung, wen man in eigene (vertrauliche) Pläne und Projekte mit einbezieht, darf das eigene Bauchgefühl ruhig mal kritisch hinterfragt werden.

Freitag, 5. August 2011

Heute schon „ge-stroket“?

Sucht man nach einer deutschen Übersetzung für das englische Wort „Stroke“, findet man „Schlaganfall“, „Stoß“ oder „Streicheleinheit“.
Das passt ganz gut zu der Bedeutung, die „Strokes“ in der Psychologie, genauer gesagt in der Transaktionsanalyse, zukommt: Hier werden Strokes als „Einheit für Anerkennung“ oder auch als „Einheit für Zuwendung“ gesehen – das kann ein Lob, eine Berührung oder einfach ein Grußwort sein. Doch Strokes können auch anders auftreten, z.B. als Beschimpfung, Missachtung oder als (Rat-) Schlag. Ob ein Stroke als positiv oder als negativ wahrgenommen wird, entscheidet nicht der Sender, sondern der Empfänger. Jedes Gespräch, jede Interaktion zweier Menschen ist ein Austausch von Strokes. Es gibt Interaktionen, bei denen nur nonverbale Strokes ausgetauscht werden, wie z.B. beim Flirten. Allerdings lässt sich der Austausch dieser non-verbalen Strokes nie gänzlich vermeiden: Bei jeder Interaktion wenden wir uns durch Körpersprache und –haltung, durch unsere Gesichtszüge oder durch Blickkontakt unserem Gegenüber zu.
Unechte Strokes sind solche, die als Resultat einer inkongruenten Haltung des Gebers dem Empfänger gegenüber gegeben werden. Sie beginnen positiv, enden aber meist negativ, mit einem faden Beigeschmack: „Der Mantel steht Ihnen sehr gut - haben Sie ihn gebraucht gekauft?“

Wir Menschen brauchen Strokes, um lebensfähig zu sein – psychisch als auch physisch. Und manchmal akzeptieren wir sogar negative Strokes, bevor wir gar keine Beachtung erhalten.
Achten Sie doch mal darauf, welche Strokes Sie über den Tag hinweg verteilen – oder auch bekommen. Sie werden bald feststellen, dass positive Strokes das gezeigte Verhalten verstärken. Und dass Sie sehr schnell echte von unechten Strokes unterscheiden können und ein gutes Gespür für Manipulation besitzen.

Tipps für den Alltag:

1. Schenken Sie reine Aufmerksamkeit, Interesse und Wertschätzung (Anschauen, Zuhören, Nachfragen, Zustimmen, Ergänzen, etc.) - das sind die besten Strokes.

2. Passen Sie die Art, wie Sie anderen Strokes geben, Ihrem eigenen Temperament und der jeweiligen Situation an. Strokes müssen ehrlich, spontan und aufrichtig gegeben werden. Verwenden Sie Superlative äußerst sparsam und vermeiden Sie überschwängliches Lob.

3. Versuchen Sie, die meisten Strokes auf den Gebieten zu geben, die für den anderen die größte Bedeutung haben. Diese Gebiete können sich durchaus von denen unterscheiden, auf die Sie selbst großen Wert legen. Bemühen Sie sich, herauszufinden, was für andere von Bedeutung ist, indem Sie aufmerksam für die Werte des anderen sind.

Wussten Sie schon...?
…dass in Italien ein Weinberg zu Forschungszwecken mit Mozart beschallt wird – einem musikalischen Stroke? Dahinter steckt die Vermutung, dass die Schallwellen der Musik einen positiven Einfluss auf das Wachstum haben. Und tatsächlich: Der Versuchsleiter stellt Unterschiede zu Reben fest, die ohne Musik heranwachsen.  Die nicht beschallten Pflanzen sind scheinbar häufiger von Schädlingen befallen. Hingegen wachsen die Reben mit Mozart kräftiger, und die Trauben sind aromatischer - meinen zumindest manche Winzer. In Wissenschaftskreisen gilt diese Annahme als sehr umstritten.

Dienstag, 19. Juli 2011

Kommunikationsprobleme

„Das Ei ist hart.“ Ehemann Hermann im Loriot-Sketch





Bevor Sie weiterlesen, empfehlen wir Ihnen, sich den Loriot-Sketch „Das Frühstücksei“ anzusehen: http://www.youtube.com/watch?v=CzFHRdnsH0A
Vielleicht kennen Sie ähnliche Kommunikationsprobleme aus dem Alltag. Man sagt „A“ – und bei dem Empfänger der Botschaft kommt „B“ an.

Warum ist das so? Weil wir Menschen prinzipiell fähig sind, Botschaften auf vier verschiedenen Ohren zu hören – das besagt zumindest das Modell des Kommunikationswissenschaftlers Friedemann Schulz von Thun.

Welches Ohr in einem Gespräch gerade besonders zuhört, hängt von der Person, der Beziehung zueinander und dem Kontext ab, in dem eine Kommunikation stattfindet.

Die Sachebene: Was wird gesagt?
Hören wir eine Botschaft auf der Sachebene, dann nehmen wir nur die reine Information wahr, die uns mitgeteilt werden soll. Ehefrau Berta hätte dann auch einfach „aha“ sagen können und sich damit begnügen, über den Zustand des Eis informiert worden zu sein. Es ist hart – na gut.

Die Appellebene: Was soll getan werden?
Aber Bertas Appellohr war an – kein Wunder, sie hat das Ei ja gekocht und jetzt ist ihr Mann unzufrieden. Bei ihr kommt nun Folgendes an: „Achte das nächste Mal darauf, dass das Ei kürzer kocht.“ – ohne, dass der Mann es explizit gesagt hätte. Da sie aber die Kochzeit von 4,5 Minuten eingehalten hat, kommt es zum Beziehungsstreit.

Die Beziehungsebene: Wie ist das Klima?
Auf der Beziehungsebenen hört Berta: „Du bist eine schlechte Ehefrau, weil Du nicht auf meine Bedürfnisse eingehst.“ Berta ist auf diesem Ohr sehr empfindlich und reagiert gekränkt, argumentiert damit, dass sie mehr zu tun hat, als Frühstückseier nach Zeit zu kochen. Für diese Seite einer Nachricht sind die meisten Menschen sensibel. Sie wollen heraus hören: Was hält der andere von mir? Hier entstehen die meisten Konflikte.

Die Selbstoffenbarungsebene: Wie sieht‘s im Inneren des Senders aus?
Bei jeder Form von Kommunikation – übrigens auch bei der nonverbalen – gibt der Sender etwas von sich preis. Über Hermann erfährt Berta – wenn sie es nicht schon längst weiß – dass er keine harten Eier mag. Und dass ihm weiche Eier wirklich wichtig sind.

Das Wissen über die vier Ebenen ist in jeder Form der Kommunikation nützlich – gerade und vor allem bei Konflikten. Dann ist es sinnvoll, Botschaften aufzudröseln und sich klar zu machen, auf welcher Ebene das Gespräch stattfindet. Konflikte werden dadurch nicht vermieden, aber zumindest wird sicher gestellt, dass die Beteiligten wirklich über das Gleiche reden.

Montag, 11. Juli 2011

Klare Ziele und Erwartungen

Wenn man es genau betrachtet, so wird jede, auch nur die geringste Fähigkeit uns angeboren.
(Johann Wolfgang von Goethe)

Ob angeboren oder erlernt: Jeder Mensch ist ein Talent für sich und meistert das Leben mit einer Reihe exzellenter Fähigkeiten. Auch, wenn uns das im Alltag gar nicht so bewusst ist – schließlich laufen viele Handlungen (z.B. das Autofahren) komplett automatisch ab, so dass uns unsere Fähigkeiten nicht mehr bewusst werden. Das macht unser Hirn schon ganz schön schlau, weil durch das Automatisieren von Handlungen Energie gespart wird, die wir für andere wichtige Dinge einsetzen können (z.B. das Bremsen).

Was haben Fähigkeiten nun mit unseren Zielen zu tun? Sehr viel, denn sie sind entweder das Öl oder der Sand in unserem „Getriebe“, sie ermöglichen oder sie verhindern, dass wir unsere Ziele erreichen. Man könnte das Pferd auch von hinten aufzäumen und sich die Frage stellen: Verfolge ich die Ziele, in denen ich meine Fähigkeiten maximal einsetzen kann? Um diese Frage zu beantworten, macht es Sinn, sich Feedback einzuholen: Von Freunden, der Familie, Kollegen oder vielleicht sogar dem Lehrer aus der Schulzeit – und immer mit den beiden Fragen:

Was kann ich in Deinen Augen gut? Woran siehst Du das?

Diese Liste kann natürlich noch nach Lust und Laune von einem selbst ergänzt werden. Dann muss der Rotstift angesetzt werden – alles wird gestrichen, was man nicht gerne macht. Das kann Putzen, Organisieren oder auch Recherchieren sein. Bei den verbleibenden Fähigkeiten sollte man sich dann die Frage stellen:

Setze ich diese Fähigkeiten für meine Ziele ein – oder sollte ich vielleicht ganz andere Ziele verfolgen?

Diese Frage hat sich Stefan Raab vielleicht auch gestellt, als er vor seiner Zeit als Entertainer eine Metzgerlehre begann. Gut für ihn und sein Konto, dass seine Karriere eine andere Laufbahn nahm. Ähnlich ist es bei Thomas Gottschalk – ursprünglich wollte „Tommy“ Lehrer für Deutsch und Geschichte werden. Jetzt ist er seit Jahren schon das „Goldlöckchen der Nation, bekannt durch Funk und Fernsehen“.

Dienstag, 21. Juni 2011

Starke und glaubwürdige (Führungs-) Kommunikation

Eine starke und glaubwürdige (Führungs-) Kommunikation hängt von ganz unterschiedlichen Faktoren ab. Erst mal ist es wichtig, dass wir hinter dem stehen, was wir sagen. Hier ist der Bezug zu den persönlichen und beruflichen Zielen wieder ganz entscheidend. Aber wussten Sie schon, dass das, was wir sagen, nur zu 7% den Eindruck bestimmt, den wir beim Zuhörer hinterlassen? Die restlichen 93% sahnen ganz andere Faktoren ab: Ausdruck, Stimme, Tonfall, Kleidung und v.a. unsere Körpersprache. Und die harmoniert mit dem gesprochenen Wort dann maximal, wenn wir aus vollster Überzeugung sprechen. Oder könnten Sie der PR-Manager eines Fußballvereins sein, von dem Sie nie einen Fanschal tragen würden? Man würde Ihnen vermutlich nicht nur an der Nasenspitze ansehen, dass sie nicht hinter Ihrer Arbeit stünden.

 Es schadet aber nie, die eigene Gestik und Haltung bei wichtigen Reden zu überprüfen und ggf. zu optimieren – da könnte sogar Uli Hoeneß noch was lernen!


8 Hebel der Veränderung:
Hebel 2 "Starke und glaubwürdige
Führungskommunikation"

Wie wirke ich?
Wichtig ist, dass man sich als Redner wohl in seiner Haut fühlt und nicht in eine künstliche Soll-Haltung verfällt. Deswegen kann es nützlich sein, sich bei einem Testlauf vor einer Rede Feedback zur Gesamt-Ausstrahlung zu holen:
  • Was kommt beim Zuhörer an Kernaussagen an – wie wird das durch die Körpersprache verstärkt? 
  • Wie ruhig oder unruhig wirke ich als Redner – wobei verrät mich da mein Körper? 
  • An welchen Stellen wirke ich unsicher – und woran macht das der Zuhörer fest?

Donnerstag, 9. Juni 2011

So viele „Freunde“ und doch allein – Warum Netzwerken nicht alles ist


„Ich hab über 500 Freunde bei Facebook und mehr als 400 Kontakte bei XING!“ Dieses und ähnliche Zitate machen heutzutage immer häufiger die Runde. Durch neue Informations- und Kommunikationstechnologien, schnelleres Internet und Smartphones wird die Welt von Monat zu Monat vernetzter. Sie wird langsam aber sicher zum altbekannten Marktplatz.

Fast jeder, zumindest aus der jüngeren Generation, sammelt täglich neue Kontakte, verknüpft sich und spinnt so sein Netzwerk weiter und weiter. Dies kann sowohl im privaten (Facebook), als auch im beruflichen (XING) Umfeld beobachtet werden. Ständig und stetig wird nach neuen get2gethers, meets and greets und Ähnlichem gesucht, sowie veranstaltet. Doch wie nützlich ist es, sich ein derart großes Netzwerk aufzubauen?

Zu den Vorteilen gehört sicherlich das gute alte Vitamin B: Je mehr Kontakte und Bekannte, desto wahrscheinlicher ist es, für eine beliebige Problemstellung (bspw. Unterstützung für ein Projekt) oder auch andere Bedürfnisse die passende Person zu kennen bzw. zu finden. Des Weiteren gelangt man durch ein größeres Netzwerk schneller an Informationen, um sein Ziel erfolgreich zu erreichen.

Die Hauptproblematik besteht in der Tatsache, dass es vielen Menschen zunehmend schwerer fällt, Kontakte nicht zu knüpfen, sondern über einen längeren Zeitraum zu intensivieren. Im Privatbereich spricht man in diesem Zusammenhang von Freundschaft! Im beruflichen Kontext zumindest mal von „Arbeitskollegen“, mit denen man, auch nach dem Arbeitstag, ganz gerne mal ein Glas Wein trinkt oder ins Kino geht.
Schon Darwin erkannte in seiner Evolutionstheorie, dass der Mensch ein Gesellschaftswesen ist: Um überleben zu können, schlossen sich die Menschen bereits früh zu einer Art Arbeitsgemeinschaft zusammen, in der viele verschiedene Tätigkeiten ausgeübt wurden, um so für alle einen Nutzen und auch das Überleben sicherzustellen. Jeder Mensch braucht Freunde und seinen Platz in der Gemeinschaft. Hieraus schöpfen wir Selbstsicherheit und Selbstbewusstsein, aber auch Kraft und Energie für schwere Zeiten.
Schwere Zeiten sind oftmals Zeiten, in denen sich etwas verändert. Die Umwelt, die Anforderungen oder auch die Beziehungen verändern sich und der Mensch steht vor einer Vielzahl von Unsicherheiten, die er nicht selten als Bedrohung wahrnimmt.
Wird nun in einem Unternehmen etwas verändert, wie beispielsweise der Tätigkeitsbereich eines Mitarbeiters, muss dieser sich anpassen. Es steht vor einer großen Herausforderung und sucht Rat und Kraft bei seinen Kollegen und Freunden. Er benötigt Ressourcen, um die bevorstehende Unsicherheit zu bewältigen. Aber was tun, wenn man zwar 500 Freunde bei Facebook hat, aber letztlich doch nicht weiß, an wen man sich wenden soll?

Die Konsequenz daraus ist die, dass es auch weiterhin, neben allen Smartphones und virtuellen Teams, immer wichtig bleiben wird, gute und intensive Beziehungen im beruflichen als auch im privaten Umfeld aufzubauen. Es gilt, dafür zu sorgen, dass sich der Mensch als soziales Wesen, soweit man eben Einfluss nehmen kann, wohl und akzeptiert fühlt. Das Management hat dafür Sorge zu tragen, dass jeder Mitarbeiter seinen Platz in der Unternehmensgesellschaft findet. So kann er auch in Zeiten schwerer Veränderungen auf ausreichend Ressourcen zurückgreifen und den Herausforderungen mit viel Kraft entgegen treten.

Mein persönliches Fazit aus der zunehmenden Vernetzung besteht darin, dass es definitiv von Vorteil sein kann, viele Menschen zu kennen und online mit ihnen befreundet zu sein. Doch um sich langfristig wohl zu fühlen und der steigenden Komplexität entgegentreten zu können, benötigt man gute Arbeitsbeziehungen und vor allem wahre Freunde.

Pirmin Spiegelhalder

Mittwoch, 25. Mai 2011

Menschen haben Gefühle! – Warum der Homo Oeconomicus ausgedient hat

Zahlen, Fakten, Nutzenmaximierung! Das Konzept des Homo Oeconomicus stellt eine wichtige Grundannahme für eine Vielzahl ökonomischer Theorien dar. Doch ist dieses Modell wirklich tragbar und welche Auswirkungen hat es auf das Change Management?

Der Homo Oeconomicus
Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich hierbei um einen rational denkenden Menschen. Ein Wesen, das über alle relevante Informationen verfügt und somit stets die beste Alternative kennt. Er besitzt eine Prioritätenliste, die er von oben nach unten abarbeitet und bei der er beispielsweise keinerlei spontane Impulskäufe zulässt. Soll heißen, wenn ein Fernseher oberste Priorität hat, würde er, auch im Falle eines sehr leckeren und günstigen Schokoriegels, diesen nicht kaufen, auch wenn er Lust darauf verspürt. Ein völlig rational denkender Mensch, der es zum obersten Ziel hat, seinen Nutzen zu maximieren. Er handelt stets im eigenen Interesse und ist auch bereit, Verluste anderer in Kauf zu nehmen.  

Die Kritik:
Ein Mensch, der alle Informationen kennt und stets rational handelt? Sowas kann keine korrekte Abbildung der Realität sein. Jeder Mensch hat eine Vorstellung von Beziehung, Gerechtigkeit, Vertrauen etc., was oftmals eine Entscheidung jenseits der reinen Rationalität zur Folge hat. Viele Menschen kaufen beispielsweise Lebensmittel bei dem Händler ihres Vertrauens, anstatt stets nach dem Billigsten zu suchen. Außerdem sind oftmals Menschen gerne dazu bereit, für ein Fairtrade-Produkt oder ein Bio-Produkt mehr auszugeben, als für ein vergleichbares Produkt, das den gleichen Nutzen liefert, jedoch nicht einen entsprechenden Hintergrund hat. Auch Aspekte wie Vertrauen oder der Gerechtigkeitssinn beeinflussen das Verhalten intensiver als vermutet.
Die zunehmend populär werdende experimentelle Ökonomik zeigt, dass die Annahmen des Homo Oeconomicus so nicht tragbar sind. Es wurden bereits in verschiedenen Experimenten Aspekte, wie beispielsweise die Fairness, die Reziprozität („Wie du mir, so ich dir.“) oder das Vertrauen, als relevante Faktoren im Rahmen des Entscheidungsfindungsprozesses bestätigt.

Der Homo Oeconomicus im Change Management
Eine ähnliche Entwicklung lässt sich auch in Unternehmen und dem Change Management verzeichnen. Früher galten Modelle, wie beispielsweise Werner Kirschs Strategie des Bombenwurfs, als optimale Lösung, um eine Veränderung umzusetzen. Die Mitarbeiter werden vor vollendete Tatsachen gestellt, alle relevanten Entscheidungen wurden bereits getroffen und die Maßnahmen, entsprechend einer Bombe, schlagartig umgesetzt. Was für die Beteiligten bleibt, ist die Ausführung. Meckern und Unzufriedenheit sind hierbei nicht vorgesehen.
Wie man allerdings mittlerweile weiß, ist ein derartiges Vorgehen bei Weitem nicht das Optimale. Es gilt, die Mitarbeiter von Anfang an mit einzubeziehen, sie fair zu behandeln und ihnen Vertrauen zu schenken. Mit einem Blick auf die 8 Hebel der Veränderung® (beispielsweise die Hebel Partizipation oder Belohnung von Erfolgen) zeigt sich ebenfalls, wie wichtig es ist, den Faktor Mensch sowie dessen Gefühle und Emotionen zu berücksichtigen. Allgemein gesprochen: Man muss ihre nicht-rationalen Vorgehens- und Denkweisen akzeptieren und als einen entscheidenden Erfolgsfaktor sehen. Von einem Homo Oeconomicus auszugehen wäre fatal.

Zusammengefasst wird es also, auch heute noch, immer wichtiger, den Menschen und vor allem auch dessen Irrationalität zu berücksichtigen und als wesentlichen Einflussfaktor zu definieren. Die Finanzkrise zeigte uns, wie anfällig ein System ist und welch umfassenden Konsequenzen entstehen können, wenn man sich zu sehr auf einen rationalen, nutzenmaximierenden Menschen verlässt.

Pirmin Spiegelhalder