Mittwoch, 15. Dezember 2010

Der Blick zurück

Menschen, Bilder, Emotionen… schalten wir in diesen Tagen unseren Fernseher an, kommen wir um eines auf keinen Fall herum: Den Jahresrückblick 2010, das traditionelle Sendeformat, in dem neue Helden verehrt (Sebastian Vettel), vermeintliche Helden verlacht (Daniela Katzenberger) und alte Helden verabschiedet werden (Michael Schumacher).

Und um noch etwas kommen wir nicht herum, wollen wir uns ernsthaft mit dieser Jahreszeit beschäftigen – und dies nicht RTL & Co. überlassen: Um unseren ganz persönlichen Blick auf das Jahr 2010. Einer ehrlichen Evaluation unserer Erfolge und genützten Gelegenheiten - aber auch unserer Niederlagen und verpassten Chancen. Einer Bestandsaufnahme, in der wir einmal den großen Helden spielen dürfen, aber vielleicht auch mal die Rolle des gefallenen Engels annehmen müssen. Das ist nicht nur Spaß, Silvesterlaune und Partystimmung. Das ist Arbeit.

Warum also sollten wir uns diese Inventur antun, wenn doch ein Knopfdruck auf die Fernbedienung zumindest das oberflächliche Gefühl entstehen lässt, die vergangenen 365 Tage ausreichend gewürdigt zu haben? Was ist dran am Zurückschauen, an der Konfrontation mit der eingefahrenen Ernte?

Als „Zeit der Stille“ bieten die Tage zwischen den Jahren eine gute Gelegenheit, sich selbst (wieder) kennen zu lernen, seine Ziele auf den Prüfstand zu stellen und dabei bewusst den zurück gelegten Weg zu reflektieren. Vergleichen wir diesen Rückblick doch mal mit dem täglichen Blick in den Spiegel. Fast jeden Tag blickt uns ein anderer Mensch entgegen. Mal mögen wir ihn, mal strengt er uns an. Und trotzdem halten wir den Blick aus und gehen dabei mit uns selbst auf Tuchfühlung – wir lernen, was wir im Leben wirklich brauchen. Und was nicht!

Wie viel mehr könnten wir über uns und unser Leben erfahren, wenn wir in diesen Tagen eine gedankliche „Abschlussarbeit 2010“ verfassten? Sicher sind wir neben unseren Erfolgen auch das ein oder andere Mal gescheitert, vielleicht sogar so richtig auf die Nase gefallen. Und es ist anstrengend, sich mit diesen Gründen und Konsequenzen auseinander zu setzen und daraus Lehren zu ziehen. Und doch notwendig: „Wenn Du weißt, dass Du einen Fehler begangen hast und ihn nicht verbesserst, dann war dies wirklich ein Fehler." (Konfuzius)

Wenn wir also nur für ein paar Stunden Forscher unseres eigenen Lebens wären, hätten wir die Chance, notwendige Anpassungen darin vorzunehmen, damit wir und unsere Pläne „auf Spur bleiben“. Seien es nur geringe Änderungen im Fahrplan, das Ausprobieren neuer Wege oder gänzlich neue Stellungen der Weichen.

Eines muss der Forscher in uns allerdings beachten: Der Jahreswechsel ist immer die Zeit, auch ein zweites Mal Erntedankfest zu feiern. Schließlich sind wir genau bis dahin gekommen, wo wir jetzt stehen. Es ist immer weiter gegangen. Allein das ist schon den Blick zurück wert.

Ihre Dr. Eva Strasser & Team

1 Kommentar:

  1. Hallo liebes Strasserteam,

    vielen Dank für die lieben Weihnachtsgrüße! Ich sende Ihnen auch alles Liebe und Gute für die besinnlichen Tage in Familie!

    Kommen Sie auch alle gut ins neue Jahr.

    Viele Grüße aus Bernsdorf OL

    Matthias Habel

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