Doch Frauen wollen Gleichberechtigung.
Sie wollen gehört werden. Sie widersetzen sich. Und sie haben gute Business-Ideen,
die es zu fördern gilt. Genau das war das Ziel des „2. Treffens des
Deutsch-Arabischen Frauen-Netzwerks" am 24. Oktober im Auswärtigen Amt –
eine Veranstaltung, die von Außenminister Guido Westerwelle gemeinsam mit der
tunesischen Frauenministerin Sihem Badi sowie Familienministerin Kristina
Schröder eröffnet wurde. Im Zentrum stand die deutsch-arabische
Transformationspartnerschaft.
Frauenförderung ist der Schlüssel zu demokratischem
Wandel und wirtschaftlichem Aufschwung in den Staaten des sog. „Arabischen
Frühlings“. Das hat die Bundesregierung erkannt. „Eine wirtschaftliche Benachteiligung von Frauen ist
nicht nur undemokratisch, sondern auch volkswirtschaftlich kurzsichtig. Frauen
sind Leistungsträgerinnen der Gesellschaft und bei den Herausforderungen der
arabischen Umbrüche für uns besonders wichtige Ansprechpartnerinnen. Wir werden
die Frauen in der arabischen Welt weiter unterstützen,“ betonte Außenminister
Westerwelle. Das deutsche Engagement wurde im Anschluss von Tunesiens
Ministerin Badi gelobt: Deutschland sei ein Land, das seine Versprechen
gehalten habe und auch in schwierigen Zeiten zu seiner Unterstützung stehe.
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Bildquelle: http://ouissal.org |
Mehr als 300 Teilnehmerinnen und
Teilnehmer aus Tunesien, Algerien, Ägypten, Jordanien und Deutschland sind
zusammengekommen, um sich unter dem Motto „Frauen in Führung für nachhaltiges
Wachstum" auszutauschen, laufende Projekte vorzustellen und neue Kontakte
zu knüpfen. Eine davon war Veronika Frankenberger, Beraterin von Strasser &
Strasser. Sie wurde von Familienministerin Schröder zusammen mit drei anderen
Teilnehmerinnen des Mentoringprojekts "Ouissal" für Ihr Engagement ausgezeichnet.
Im Rahmen der Transformationspartnerschaft unterstützte Veronika Frankenberger
die tunesische Unternehmerin Chaharazed Mellouli als Mentorin im Projekt
RecyTech. Die clevere Geschäftsidee: RecyTech sammelt defekte elektrische und
elektronische Geräte. Ziel ist es, die
Umwelt nachhaltig zu schützen, indem man diese Bestandteile wieder in
industrielle Kreisläufe integriert. „Damit setzten die beiden Frauen Wegmarken
auf dem noch weitgehend unbearbeiteten Feld der Wiederverwertung in Tunesien“,
sagte Schröder und nannte es „besonders beeindruckend“, dass das Projekt
Unternehmertum erfolgreich mit ökologischem Engagement verbinde.
Auch wenn es noch ein langer Weg zur
Gleichberechtigung von Frauen in der arabischen Welt ist, haben alle Projekte beim
wirtschaftlichen Aufbau geholfen und so letztlich auch den Demokratisierungsprozess
unterstützt. Laut Außenminister Westerwelle benötigten diese Prozesse Geduld
und Rückschläge seien nicht auszuschließen. Dennoch warb er dafür, die sich in
Veränderung befindlichen Länder zu ermutigen, den Weg in Richtung Demokratie,
Rechtsstaatlichkeit und Freiheit weiterzugehen.
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