Freitag, 4. Februar 2011

Positiv bleiben!

„Es gab einmal einen Bauern, dessen Pferd davonlief. Dabei handelte es sich um eine herrliche preisgekrönte Stute. Sofort kamen die Nachbarn, um dem Bauern ihr Mitleid über den herben Verlust auszusprechen. „Du bist sicher sehr traurig“ sagten sie. Doch der Bauer antwortete nur: „Vielleicht“. Eine Woche später kam die Stute zurück und brachte fünf wilde Pferde mit. Wieder kamen die Nachbarn - dieses Mal zur Gratulation. „Du bist jetzt sicher sehr glücklich“, sagten sie. Und wieder antwortete der Bauer nur: „Vielleicht“.
Am nächsten Tag versuchte der Sohn des Bauern, auf einem der Wildpferde zu reiten. Er wurde abgeworfen und brach sich ein Bein. „So ein Pech“, sagten die Nachbarn. „Vielleicht“ antwortete der Bauer.
Drei Tage später kamen Offiziere ins Dorf, um Soldaten zu rekrutieren. Sie nahmen alle jungen Männer mit - nur den Sohn des Bauern nicht, weil er für den Kriegsdienst untauglich war...“
 
An der Geschichte des Zukunftsforschers Prof. Dr. Horst W. Opaschowski lassen sich gut zwei Strategien erklären, wie man konstruktiv und gelassen mit Scheitern umgehen kann: „Positive Framingund „Positive Thinking“.
„Positive Thinking“ beschreibt die Fähigkeit, die eigene Gedankenwelt an die Realität anzupassen („Ach, das wird schon. Ich brauch das Pferd eigentlich nicht.“). Wenn wir positiv Denken, sind wir mit einer gehörigen Portion Optimismus ausgestattet, die uns kurzfristig für anstehende Herausforderungen stärkt.
„Positive Framing“ hingegen ist die Fähigkeit, die Realität anzuerkennen, sich mit ihr auseinander zu setzen und das aus ihr zu machen, was sie in den meisten Fällen ist: Eine Chance. Das kostet erst mal Kraft, weil man sich mit dem eigenen Misserfolg beschäftigten muss („Ich habe das Pferd verloren. Meine Schuld. Aber wofür kann es gut sein? Was lerne ich daraus?“). Längerfristig ist es der gesündere Umgang mit Misserfolgen, weil es den Einzelnen weitestgehend unabhängig vom weiteren Geschehen macht. („Das Pferd kommt nicht zurück. Ich werde in Zukunft besser auf meinen Besitz aufpassen.“)
Zugegeben – es ist nicht ganz klar, auf welche „positive“ Art der Bauer sein Schicksal gemeistert hat. Aber rückblickend dürfte ihm das „Positive Framing“ der Geschehnisse nicht schwer gefallen sein.

1 Kommentar:

  1. super Geschichte von Herrn Opaschowski, illustriert sehr gut die Thematik Positve Framing und Positive Thinking, vielen Dank

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