Dienstag, 26. April 2011

Getrennt und doch gemeinsam? – Die virtuellen Teams


Die E-Mail, soziale Netzwerke und Smartphones sind nur wenige Beispiele dafür, wie sich die Kommunikation im Laufe der letzten Jahre verändert hat. Auch Unternehmen machen sich die neuen Formen der Informations- und Kommunikationstechnologie zu Nutzen und verändern sowohl intern als auch extern ihre Arbeitsprozesse. Zusätzlich verstärkt durch die Globalisierung, befassen sich kontinuierlich mehr Unternehmen mit dem Einsatz von virtuellen Kooperationsformen und somit den virtuellen Teams.


Was ist ein virtuelles Team eigentlich?
Während der Teamleiter in München sitzt, bespricht er beispielsweise via Telefonkonferenz mit seinem Kollegen in Sydney sowie seiner Kollegin in Chicago und seiner Kollegin in Singapur den aktuellen Stand des Projektes. Gesehen haben sie sich noch nie. Es handelt sich also um ein Team, das über die Grenzen von Raum, Zeit(-zonen) und Kultur hinaus gemeinsam ein Ziel bzw. Projekt verfolgt. Ein berühmtes Beispiel, welches auch Gegenstand vieler Forschungsprojekte ist, sind sogenannte Clans bei Online-Rollenspielen (World of Warcraft).

Wo bieten virtuelle Teams Chancen und wo Schwierigkeiten?
Während die Unternehmen mittels virtuellen Teams deutlich flexibler, effizienter und wissensoptimaler arbeiten können, entstehen durch diese Form der Zusammenarbeit auch diverse Schwierigkeiten: Ohne die direkte Kommunikation und oftmals auch ohne Sprachkontakt fällt es den Teammitgliedern sehr schwer, Nähe und Vertrauen aufzubauen. Gleiches gilt für gemeinsame Normen und eine Identifikation mit seinen Kollegen bzw. dem Team als Ganzes. Woher weiß man, dass der andere auch hält was er verspricht, wenn man sich noch nie gesehen, oftmals sogar nicht mal gesprochen hat?  Es fehlt häufig die Bereitschaft sich zu öffnen und zu kooperieren, um das bestmögliche Resultat für das Team zu erreichen. Misserfolge werden nicht selten wesentlich harmloser bewertet.

Was tun?
Laut Joyce A. Thompsen sind fünf Kompetenzen entscheidend um ein virtuelles Team zu führen und genannte Nachteile zu kompensieren:
  1. Effektive Kommunikation sowie ein der Situation angemessener Technologieeinsatz.
  2. Eine Gemeinschaft bilden, die auf gegenseitigem Respekt, Vertrauen, Fairness und Zugehörigkeit unter den Teammitgliedern basiert.
  3. Bildung von klaren, inspirierenden und gemeinsamen Zielen, Erwartungen und Visionen.   
  4. Führen als Vorbildfunktion mit einem Fokus auf messbaren und sichtbaren Erfolgen
  5. Koordination quer über organisationale Grenzen hinweg.


Sich in Zeiten von Apps und Skype der Arbeitsweise eines virtuellen Teams entziehen zu wollen wird den meisten Unternehmen, vor allem den Global Players, langfristig unmöglich sein. Mittels der genannten fünf Kompetenzen sollten diese bzw. deren Führungskräfte jedoch in der Lage sein, ein räumlich getrenntes Team dahingehend zu unterstützen, damit es gemeinsam und erfolgreich an sein Ziel gelangt. 

Pirmin Spiegelhalder


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