Freitag, 1. April 2011

„Und täglich grüßt die Frauenquote…“

Im Hinblick auf die bereits zweite Veranstaltung des Business-Netzwerks „Frauen im Management“ in unserem Haus am 6. April ist das Thema „Frauen in Führungspositionen“ für mich besonders aktuell und spannend - mal ganz abgesehen davon, dass die Debatte zur Frauenquotenregelung die Tagespresse dominiert.
Zahlreiche politische Bemühungen eine Positionierung der Frauen in der Führungsriege voranzutreiben, blieben ohne Erfolg. Bisher sind nur wenige Frauen bis nach ganz oben vorgedrungen. Es lässt sich kaum anzweifeln, dass die „Gläserne Decke“ weiterhin fortbesteht. Beweis genug sind zahlreiche Statistiken und „hard facts“, die diese unsichtbare Barriere zur Spitze der Macht greifbar machen. Der Wochenbericht des DIW (Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung) vom 18.01.2011 bietet dazu eine detaillierte Übersicht. Nach wie vor waren Frauen in den Vorständen der 200 umsatzstärksten Unternehmen im Jahr 2010 eine Seltenheit. In Zahlen bedeutet das einen Frauenanteil von lediglich 3,2%. Bei den 100 größten und DAX30-Unternehmen sieht es noch finsterer aus. Dort sind Frauen nur zu 2,2% in den Vorständen vertreten.
Seit Jahren tut sich kaum etwas in Deutschland, um der Unterrepräsentanz von Frauen auf den Spitzenposten entgegenzuwirken. Als äußerst enttäuschend haben sich zahlreiche Vereinbarungen zwischen der Bundesregierung und den Spitzenverbänden der Wirtschaft erwiesen. Der gemeinsame Nenner dabei ist die freiwillige Basis und damit die fehlende Verbindlichkeit zur Veränderung. In Anbetracht der Fakten scheint also die Einführung einer gesetzlichen Frauenquote in der Tat unumgänglich zu sein. Viele europäische Länder, wie Spanien, Frankreich und die Niederlande haben sich bereits für eine gesetzliche Frauenquote entschieden und das hatte Wirkung! In  Norwegen beispielsweise sind mittlerweile ca. 40% der Aufsichtsratsmitglieder weiblich, vor der Regelung waren dabei nicht viel mehr Frauen in den Aufsichtsräten als jetzt in Deutschland. Einig sind sich Politik und Wirtschaft hierzulande immer noch nicht. Darüber geredet wird jeden Tag aufs Neue viel, getan wird immer noch zu wenig!
Anastasia Chestatskaia


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