Donnerstag, 2. September 2010

Change total: Das neue Handy

Seit 2 Tagen fühle ich mich wie die Protagonistin von „Sex and the City“, Carrie Bradshaw, als sie von Big vor dem Altar stehen gelassen wurde. Miranda reichte ihr damals ein Smartphone – ja, genau, so ein Ding mit „Touchscreen“, also ohne echte Tasten – und Carrie war einfach nur lost und herrschte mit der Stimme einer versetzten Braut ihre Freundin an: „Ich weiß nicht, wie das funktioniert.“
Und das ist genau mein Satz. Seit zwei Tagen. Seit dem Tag, an dem ich das wunderschöne weiße Sony Ericsson XPERIA besitze. Eine SMS zu schreiben dauert statt Sekunden Minuten, wenn eine ankommt ertönt eine Fanfare und wenn ich einen Anruf tätigen will, muss ich die Tasten erst mal in irgendeinem Menüpunkt suchen. Ich fühle mich ein bisschen wie meine Mutter, wenn sie mir von ihrem Handy erzählt – das allerdings noch aus der Steinzeit ist, es fehlt nur noch die Wählscheibe.

Da das so nicht weiter gehen kann, habe ich beschlossen, eine persönliche Change-Offensive zu starten. Schließlich sollte ich nach drei Jahren Berufserfahrung Expertin in diesem Gebiet sein. Als Erstes habe ich mit unserem Hebel Nummer 7 begonnen, „Konsequenzen bei Misserfolgen“. Ein Anruf bei O2 bestätigte mir, dass ich das Handy 14 Tage testen könnte und dann immer noch das Umtauschrecht in Anspruch nehmen kann, sollte ich total an dieser Technik scheitern: „Auf Grund Ihres Umsatzes sind Sie Premium-Kundin, das ist gar kein Problem.“ (andere Baustelle). Dadurch fühlte ich mich nicht mehr total an die weiße Schönheit „ausgeliefert“, ganz im Sinne von „echter Partizipation“ bekam ich relevante Informationen, die mir Kontrolle einräumten.
Danach googelte ich nach Erfahrungsberichten. Insgesamt berichten die meisten Käufer, dass sie sehr gut mit dem Sony zurecht kämen und dass das Handy eine echte Alternative zum iphone sei. Schön, „Rollenvorbilder“ kann ich jetzt wirklich brauchen. Beim googeln stieß ich noch auf die Information, dass Ende September ein Update verfügbar ist, dass das Handy irgendwie noch besser macht und auf das schon alle Besitzer warten. Ich kapiere den technischen Teil der Infos zwar überhaupt nicht, dennoch klingt es, als verfolge Sony ein „stringentes Projektmanagement“ und investiert dabei in die Weiterentwicklung des Handys – kann dann ja so schlecht nicht sein.

Woran muss ich noch arbeiten? Für die nächsten 14 Tage habe ich mir vorgenommen, mir noch mal „klare Ziele und Erwartungen“ zu stecken, die ich mit meinem Handy verfolge. Bisher – zugegeben – habe ich mich doch sehr von dem schicken Äußeren leiten lassen. Im Zuge dieser Überlegungen werde ich mich mit einem Bekannten zusammen setzen, der mir „klar und glaubhaft“ vermitteln wird, wo genau Vor- und Nachteile von Smartphones sind (und der hauptberuflich NICHTS mit Handys zu tun hat, geht ja um Glaubwürdigkeit). Sollte ich mich dann immer noch für ein Smartphone entscheiden, werde ich leider nicht darum herum kommen, mich mit der Technik auseinander zu setzen und einfach zu LERNEN, mit diesem Ding umzugehen – ganz im Sinne von „Anpassung von Strukturen, Prozessen und Wissen“.

Das Schöne kommt dann zum Schluss: Die "Belohnung des Erfolgs"! Und die stelle ich mir so vor: Ich sitze im Tambosi an der Leopoldstraße, genieße die warme Herbstsonne, trinke einen Kaffee, mein Handy klingelt, ich nehme ganz entspannt den Anruf entgegen - und freue mich über die bewundernden Blicke der älteren Tischnachbarn, die sich immer noch fragen, wie man mit so einem Ding überhaupt telefonieren kann.

Liebe Grüße
Stefanie

1 Kommentar:

  1. Ich kenne das Gefühl! Und ich meine nicht das einer verlassenen Braut vor dem Altar :-) ...und mir ging es schon so ohne fancy smartphone - mein neues Handy vor 1 Jahr hatte noch nicht einmal eine Bedienungsanleitung mit der Begründung es so intuitiv. Auch die Umstellung auf die apple Books war ähnlich. Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier und tut sich mit Veränderungen generell schwer.
    Da helfen ja unsere 8 Hebel der Veränderung gut, wie du schön beschreibst!!
    LG, Lucija

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